«Die Zukunft ist mehr als Technik – Technologie allein wir uns nicht retten»

wwf switzerland LinkedIn-Post vom 02.07.2025 (Link)
🌍 Die #Zukunft ist mehr als #Technik – mit dem Kommentar von Leonard Creutzburg in der NZZ
Leonard Creutzburg vom One Planet Lab Schweiz des #WWFSchweiz bringt es auf den Punkt: #Technologie allein wird uns nicht retten.
#Elektromobilität, #CO₂-Abscheidung und #Rechenzentren helfen – aber sie ersetzen nicht die notwendige #Veränderung unseres #Lebensstils.
❔Wie wollen wir in #Zukunft leben?
❔Was bedeutet echte #Lebensqualität?
❔Wie gestalten wir #Städte, in denen Menschen (und nicht nur #Autos) im Zentrum stehen?
🏙️ #Inspiration: Konzepte wie die 15-Minuten-Stadt oder Basels 10-Minuten-Nachbarschaft zeigen, wie #nachhaltige, #lebensnahe Zukunft aussieht – jenseits von reinem Effizienzdenken.
👉 #Fazit: Zukunft braucht mehr als Technik: Mut zur Veränderung, neue Narrative und eine offene Debatte über das gute Leben.
🔗 Zum Artikel https://lnkd.in/en-JXVAP - sustainableswitzerland der nzz
Anstatt über eine lebenswerte Zukunft zu debattieren, diskutieren wir über die Fortsetzung der Gegenwart mit neuen Technologien. Dabei gibt es längst positive Alternativen.
Zahlreichen Studien zufolge blickt die Mehrheit der Menschen weltweit pessimistisch in die Zukunft – auch in der Schweiz. Besonders gross ist die Sorge um Umwelt und Klima. Das ist verständlich, denn wer die aktuellen Debatten verfolgt, stellt fest: Zukunft erscheint oft als Bedrohung, nicht als Versprechen.
Zwar reden wir über Klimaziele, Energieversorgung und Mobilität, doch allzu oft bleiben die Antworten technokratisch. Die Zukunft wird als optimierte Fortsetzung der Gegenwart gedacht. Anstelle echter Visionen stehen neue Technologien im Mittelpunkt: E-Motoren, Wasserstoff, CO2-Abscheidung oder synthetische Kraftstoffe. Das ist nicht grundsätzlich falsch, aber unvollständig. Denn dieselbe Techniklogik, die viele der aktuellen Probleme mitverursacht hat, wird nun als alleinige Lösung präsentiert. Dabei zeigen sich deren Schattenseiten schon heute: Der Abbau seltener Rohstoffe für Batterien zerstört Ökosysteme und verstärkt geopolitische Abhängigkeiten, und Rechenzentren verbrauchen enorme Energiemengen. Vor allem aber steht fest: Technik allein kann keine sinnstiftende Zukunft schaffen. Sie macht uns aber glaubhaft, dass Verhaltensänderungen in der Zukunft nicht notwendig seien.
Gleichzeitig mangelt es an positiven Bildern: Was bedeutet ein gutes Leben im 21. Jahrhundert? Wie wollen wir wohnen, arbeiten, konsumieren? Wie sieht Fortschritt aus, der nicht nur effizient, sondern auch lebenswert und umweltverträglich ist? Wenn Zukunft primär als Bedrohung wahrgenommen wird – oder als technische Reparatur der Gegenwart–, erstaunt es kaum, dass viele Menschen resignieren.
Dabei gibt es längst Alternativen, die zeigen, dass Nachhaltigkeit, wirtschaftliche Vernunft und Lebensqualität kein Widerspruch sein müssen. Zum Beispiel das Konzept der «15-Minuten-Stadt», bei der man von (E-)Autos unabhängig ist: Alles Lebensnotwendige–vom Einkauf bis zur Kinderarztpraxis – soll in kurzer Gehdistanz erreichbar sein. Das reduziert nicht nur den Verkehr und verbessert die Luftqualität, sondern stärkt auch die lokale Wertschöpfung und das soziale Miteinander. In dieser «regenerativen Stadt» geht es um eine Rückbesinnung auf Nähe, Sicherheit und Zeit– klassische Werte, die angesichts wachsender Komplexität wieder Sinnhaftigkeit kreieren können. ….