Über uns als Kurzvorstellung + wer und warum wir dieses BNE-Portal betreiben

Das Portal „Bildung für morgen“ wird von der Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz (Fokusgruppe Bildung) betrieben und gepflegt. Wir bedanken uns bei den Förderern, die dieses Projekt finanziell ermöglichen, u.a. bei der 3FO-Stiftung.

Das Spektrum für umfassende Nachhaltigkeit ist breit und komplex. Wir wollen, dass Nachhaltigkeit – besonders ökologische und soziale – sowie Engagement für das Gemeinwesen in ihren Dimensionen verstanden und in allen Lebensbereichen praktiziert wird.

Als BNE-Bildungs-Portal wenden wir uns an die Zielgruppen 

  1. Sekundarstufe I (7. bis 9. Klasse) und II (weiterführende Schulen), 
  2. Tertiärstufe (Universitäten, Hochschulen) und 
  3. Unternehmen und Organisationen (Weiterbildung). 

Wir wollen speziell Lehrpersonen, d.h. Lehrer:innen, Dozent:innen sowie HR-/Bildungsreferent:innen von/für Unternehmen für diese Bildungsinhalte gewinnen und sie bei der Umsetzung in ihren Bildungseinrichtungen unterstützen.

Denn: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein zentraler, übergeordneter Bildungsinhalt des Lehrplan 21 für die Sekundarstufe und weiterführende Ausbildungen. Wir sind offen für die verschiedenen bereits vorhandenen Ansätze und suchen die Einbindung und Vernetzung – wie z.B. zu éducation21.

Entwickler:innen des Portals

Wer und Warum

«Wer»: Das Bildungsportal wird von der Bewegung Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz (www.gwoe.ch) betrieben. 

Die Gemeinwohl-Ökonomie (kurz: GWÖ) engagiert sich für ein nachhaltiges Wirtschaften, bei dem das Wohl von Mensch und Umwelt im Zentrum des Wirtschaftens steht (Gemeinwohl) und das auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz aufbaut. 

Einen kurzen Einblick in die Bewegung gibt das kurze Erklärvideo über die Gemeinwohl-Ökonomie (Link). Webseiten: www.gwoe.ch  (Schweiz) und www.ecogood.org (international).

«Warum»: Es gilt Schüler:innen, Student:innen und Mitarbeitende von Unternehmen für nachhaltige Entwicklung (BNE), Zukunftsfähigkeit und ein stärkeres Bewusstsein für das Gemeinwesen/-wohl zu informieren (WISSEN) und zu entsprechendem «WOLLEN», «KÖNNEN» und «TUN/HANDELN» zu befähigen.

Der Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie in der Schweiz hat dafür die Fokusgruppe Bildung. Ihr Anliegen ist es umfassende Nachhaltigkeit auf Basis einer positiven Werteorientierung und einem höheren Gemeinwohl-Engagement in der Schweiz zu entwickeln. Dazu hat sie die BNE-Inhalte für dieses Portal entwickelt und sucht den Lern- und Erfahrungsaustausch mit Lehrpersonen.

Erfahrene Bildungsreferent:innen stehen als Ansprechpartner:innen und mögliche Begleiter:innen in Lern- und Weiterbildungs-Formaten im Schulbereich (Primar bis Sek I/II), im Tertiärbereich sowie in Unternehmen und Organisationen zur Verfügung. Anfragen bitten wir zu richten an kontakt@bildung-fuer-morgen.ch.

Unsere Erfahrung

Unsere Erfahrung aus Projekten mit Bildungseinrichtungen: BNE in der Bildung zu verankern braucht viel Zeit und Diskussionen – nicht nur unter den Schüler:innen, Student:innen und anderen Weiterbildungsinteressierten – sondern gerade auch unter den Lehrpersonen. Glaubwürdig unterrichten können nach unserer Erfahrung nur Menschen, die selbst konkrete Erfahrungen in den vielfältigen Nachhaltigkeitsthemen und -herausforderungen gesammelt haben.

Nach unserem Verständnis ist BNE ein Themenangebot, das vom Bund zwar zentral vorgegeben wird, jedoch auf kantonaler Ebene in deren Kompetenzhoheit konkret in die Lehrpläne zu integrieren ist. Das ist noch nicht überall geschehen. So hat BNE pro Kanton eine unterschiedliche Bedeutung/Priorität, sieht in der Umsetzung unterschiedlich aus und ist nicht überall auf demselben Niveau.

Seit dem Lehrplan 21 ist BNE in der Primarschule verpflichtend. Im Lehrplan der Kantonsschulen und Gymnasien soll es ab dem 01.08.2024 verankert sein. Noch nicht geklärt ist die Verbindlichkeit auf der Ebene Sek I/II.

Am erfolgreichsten wäre interdisziplinäres, d.h. fachübergreifendes BNE-Lernen mit konkreten Anwendungsbeispielen, wie z.B. in der Ernährung, bei der Mobilität und/oder im allgemeinen Konsumverhalten. Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsthemen sind komplex und betreffen all unsere Lebensbereiche.

Folgende fördernde Faktoren haben wir für die Implementierung von BNE in das Lehrangebot einer Schule bzw. Hoch-/Fachschule identifizieren können:

  1. Die Schulleitung ist von den BNE-Möglichkeiten überzeugt und will diese in die Lernangebote interdisziplinär integrieren.
  2. Zielkonflikte mit den sonstigen Herausforderungen in der Bildungseinrichtung wurden geklärt und es stehen ausreichend Know-how und Ressourcen zur Verfügung.
  3. Eine interne Projektgruppe entwickelt den BNE-Bereich und im Rahmen von Benchmarking mit vergleichbaren Bildungseinrichtungen wurden wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie sowie für das BNE-Bildungsangebot entwickelt. Bei Bedarf wurde externe Unterstützung/Begleitung hinzugezogen.
  4. Das Leitbild der Bildungseinrichtung wurde um Nachhaltigkeitsaspekte und BNE erweitert. Darin kann z.B. festgehalten werden:
    • Wir streben der Schutz unserer ökologischen Decke (Umwelt/Natur) und ein gutes Leben für alle an – auch für zukünftige Generationen.
    • Das soziale Fundament unserer Gesellschaft ist zu sichern und Gerechtigkeitsthemen sind aktiv zu bearbeiten – auch in der Schweiz.
    • Wir wollen uns aus der «Blase des industriellen Zeitalters» lösen, von der Natur und ihren Regeln/Gleichgewichten lernen und soweit als möglich im Einklang mit der Natur leben.
    • Wir unterstützen die 17 UN-Entwicklungsziele und wollen im Frieden mit allen leben.
    • Wir wollen Menschen in ihren vielfältigen Beziehungen und nach ihren Möglichkeiten fördern. Das erfordert u.a. eine faires Miteinander, Solidarität, Achtsamkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz, Entschleunigung und ein ausgeprägtes positives Wertebewusstsein.  
  5. Die Lehrpersonen werden in den Prozess der Integration von BNE aktiv mit eingebunden. Dafür werden den Lehrpersonen gezielte Weiterbildungsangebote ermöglicht.  

Folgende hemmende Faktoren haben wir identifiziert:

  1. Der Kanton und/oder die Führung der Bildungseinrichtung sind nicht von der Bedeutung von BNE überzeugt!
  2. Das Fundament für BNE ist in der Bildungseinrichtung noch nicht bereitet: ein integrierendes Leitbild, eine Nachhaltigkeits-/BNE-Strategie, ein Nachhaltigkeitsbericht und Informationsveranstaltungen sind nicht vorhanden oder erreichen noch zu wenige der Lehrpersonen.
  3. Nachhaltigkeit und BNE sind komplex und ihre Einführung braucht Zeit, eine überzeugende Strategie, die Klärung möglicher Zielkonflikte, ausreichend Know-how und Ressourcen sowie «Bottom-up»-Mitwirkungsmöglichkeiten.

Die Bildungsreferent:innen des Portals www.bildung-fuer-morgen.ch können Bildungseinrichtungen gezielt bei den fördernden Faktoren unterstützen und mögliche Hemmnisse ansprechen. Einige von ihnen haben auch Consulting-Erfahrung in Bildungsinstitutionen sowie in bildungsnahen Unternehmen. Anfragen bitten wir zu richten an kontakt@bildung-fuer-morgen.ch.