Nachhaltige Entwicklung von Schweizer Hochschulen – Das Potenzial der institutionellen Akkreditierung

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Nachhaltige Entwicklung von Schweizer Hochschulen - Das Potenzial der institutionellen Akkreditierung

SBN: 978-3-98726-168-8
Softcover, 114 Seiten
Erscheinungstermin: 03.04.2025
DOI: https://doi.org/10.14512/9783987264580
CC-Lizenzart: CC BY-NC-ND 4.0

Die nachhaltige Entwicklung von Hochschulen wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Dazu gehört auch das institutionelle Akkreditierungsverfahren, mit dem regelmäßig die Qualität von Hochschulen in den Bereichen Lehre, Forschung und Dienstleistungen überprüft wird. Doch welche Rolle dieses Instrument der Qualitätssicherung tatsächlich für die nachhaltige Entwicklung von Hochschulen spielt, ist bislang weitgehend unerforscht. Antworten bietet diese Analyse am Beispiel der Schweizer Hochschullandschaft. Die Ergebnisse machen das Potenzial der institutionellen Akkreditierung als Impulsgeberin für die nachhaltige Entwicklung von Hochschulen deutlich. Die Analyse umfasst zudem Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der institutionellen Akkreditierung und des Qualitätsmanagements von Hochschulen.

Abstrakt:
In der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel der Schweizer Hochschullandschaft die Frage untersucht, wie sich die institutionelle Akkreditierung und der darin enthaltene Nachhaltigkeitsstandard auf die nachhaltige Entwicklung von Hochschulen auswirken. Das Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, welche Veränderungen die institutionelle Akkreditierung an Schweizer Hochschulen in puncto Nachhaltigkeit hervorruft.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Zusammenhang zwischen der institutionellen Akkreditierung und der nachhaltigen Entwicklung der Hochschulen als Kausalmechanismus bzw. als Wirkungsmodell beschrieben werden kann. Insgesamt ergeben sich vier Kausalmechanismen:

  1. Bei schwacher institutioneller Verankerung der Nachhaltigkeit an den Hochschulen stellt die institutionelle Akkreditierung eine notwendige Bedingung für die nachhaltige Entwicklung der Hochschulen dar. Sie bewirkt Veränderungen bei Strategien, Strukturen und Ressourcen in puncto Nachhaltigkeit.
  2. Die institutionelle Akkreditierung kann bei Hochschulen mit schwacher institutioneller Verankerung der Nachhaltigkeit aber auch keine Bedingung sein, wenn es ihnen gelingt, mittels Greenwashing institutionell akkreditiert zu werden.
  3. Bei mittelmäßiger institutioneller Verankerung der Nachhaltigkeit an den Hochschulen stellt die institutionelle Akkreditierung eine hinreichende und unterstützende Bedingung für die nachhaltige Entwicklung der Hochschulen dar. Sie kann, muss aber nicht zu Veränderungen bei Strategien und Strukturen in puncto Nachhaltigkeit führen.
  4. Bei starker institutioneller Verankerung der Nachhaltigkeit an den Hochschulen stellt die institutionelle Akkreditierung keine Bedingung für die nachhaltige Entwicklung der Hochschulen dar und bewirkt keine Veränderungen bei Strategien und Strukturen in puncto Nachhaltigkeit.

Mit Blick auf alle vier Kausalmechanismen lösen die institutionelle Akkreditierung und der darin enthaltene Nachhaltigkeitsstandard keinen längerfristigen organisatorischen Veränderungsprozess an den Hochschulen aus. Sie führen nicht zu einer umfassen den nachhaltigen Entwicklung, zu nachhaltigkeitsbezogenen Veränderungen in den hochschulspezifischen Handlungsfeldern und zu einer Nachhaltigkeitskultur. Vielmehr wird die institutionelle Akkreditierung von den Hochschulen als umzusetzende Intervention und Vorgabe gehandhabt. Das Ziel der Hochschulen ist es, den Nachhaltigkeitsstandard zu erfüllen, wodurch sie ein gewisses Mindestniveau in puncto Nachhaltigkeit erreichen, ohne jedoch grundlegende nachhaltigkeitsbezogene Veränderungen anzustreben.

Link zum Buch bei oekom - https://www.oekom.de/buch/nachhaltige-entwicklung-von-schweizer-hochschulen-9783987261688

 

Hinweis: Bildungsreferent*innen des BNE-Portals bildung-fuer-morgen.ch können Hochschulen wirkungsvoll unterstützen, Nachhaltigkeit in Hochschulen nicht nur einzuführen, sondern auch umfassend zu verankern. Weitere Informationen dazu finden Sie hier (Link)